Freitag, 9. Dezember 2016

Attila Hildmann - Vegan for Fit Gipfelstürmer

Attila Hildmanns 7. Buch aus seiner „Vegan for…“ Reihe fokussiert dieses Mal auf dem populären Schlagwort „detoxen“. Nach wenigen einleitenden Worten befasst er sich mit dem Phänomen „detox“ und der (angeblichen) Notwendigkeit, seinen Körper bei der Befreiung von allerlei Giftstoffen zu unterstützen. Nach ein paar kurzen Erfolgsgeschichten und der Erläuterung, weshalb aus dem vormals einmonatigen Programm nun ein 7-Tage-Programm wurde, kommt auch schon der Rezepteteil.  Abschließend werden noch einige mentale Tipps gegeben und ein die Ernährung ergänzendes Sportprogramm vorgestellt.

Für jeden Tag werden jeweils zwei Alternativen für Frühstück, Mittagessen und Abendbrot präsentiert, aus denen man sich jeweils eins aussuchen kann im Rahmen der Challenge. Die Rezepte sind aufeinander abgestimmt, so dass man zwar innerhalb des Tages wählen kann, aber nicht zwischen den tagen tauschen sollte. Was aufeinander abgestimmt ist, wird allerdings nicht verraten; zumindest die Kalorien sind es nicht, denn diese variieren erheblich zwischen den Gerichten. Ergänzt werden die Rezepte durch Getränke und Smoothie Vorschläge. Nicht fehlen dürfen, genau wie auch in den vorhergehenden Büchern der Reihe, wirklich ansehnliche Fotographien der Gerichte, die tatsächlich sehr viel Lust aufs Kochen machen.

Wenn man die Bücher von Attila Hildmann kennt, wird man wenig überrascht sein von den hier vorgestellten Gerichten. Ich habe nicht im Detail geprüft, ob sie exakt schon einmal in einem der anderen Bücher vorgekommen sind, aber vieles kommt einem doch bekannt vor. Dies ist nicht so negativ zu verstehen, wie es zunächst klingen mag. Das Frühstück setzt oft auf Beeren bzw. Obst generell und Haferflocken. Die Gerichte für mittags und abends beinhalten auch vielfach die alten Bekannten der veganen Küche: Süßkartoffel, Kürbis und verschiedene Hülsenfrüchte, für die Getreidenote vorrangig Quinoa, daneben diverse Gemüse wie Rotkohl, rote Bete oder Spinat und natürlich Tofu. Das Angebot ist insgesamt sehr variabel, was sicherlich in einer Woche genügend Abwechslung bieten kann.


Einmal Lob und zwei Kritikpunkte zum Abschluss: Mir gefallen Hildmanns Rezepte insgesamt sehr gut. Ich lebe zwar nicht vegan, aber diese Art der Ernährung hat weitaus mehr kreative Ideen und Abwechslung als die meisten vegetarischen Kochbücher, die einfach nur die Menge an Nudeln und Gemüse erhöhen und mir ansonsten meist ziemlich langweilige Kost offerieren. Ganz wesentlich negativ stößt mir jedoch immer wieder der Einsatz von einfach sehr teuren Lebensmitteln auf: Matcha, Acai oder Goji Beeren, Mandelmus und Reismilch sind schlichtweg für den Alltag für die meisten Menschen nicht in diesen Mengen erschwinglich. Sie tauchen zwar nicht in allen Rezepten auf, aber doch in einer sehr großen Anzahl, was für mich die Nützlichkeit deutlich einschränkt. Der zweite Punkt ist sicher nicht für alle Leser interessant, aber ich frage mich schon: was ist neu an diesem Buch? Den detox-Hype grundsätzlich in Frage zu stellen, ist die eine Problematik, andererseits drängt sich mir der Verdacht auf, dass wieder ein Jahr rum ist und kurz vor Weihnachten so ein Kochbuch marketingtechnisch einfach sinnvoll ist. Dieser Punkt nimmt ihm nichts an seiner Qualität, besitzt man jedoch schon das eine oder andere Kochbuch von Hildmann, kann man sich dieses hier m.E. getrost sparen. 
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