Donnerstag, 31. März 2016

David Grossman - Kommt ein Pferd in die Bar

Es ist sein letzter Auftritt als Komiker. In einer israelischen Kleinstadt, Netanja, steht Dovele auf der Bühne, um das Publikum zu unterhalten. Doch was als lustiger und entspannender Abend gedacht ist, wandelt sich zur Farce und alles wird dokumentiert durch Doveles Jugendfreund, den er gebeten hatte, sich die Show anzusehen und der nun zwischen Faszination und Schauern das Geschehen auf der Bühne und im Saal beobachtet, kommentiert und dokumentiert.

Das Buch ist in jeder Hinsicht eine schwere Kost. Der Erzählstil ist diskontinuierlich. Wir haben den Komiker auf der Bühne, der seine Show abzieht und letztlich seine Lebensgeschichte erzählt, immer wieder unterbrochen von typisch jüdischen Witzen. Dazu den Erzähler, der als Figur das Geschehen beobachtet, eigene Erinnerungen an die Kindheit und Jugend hat, diese parallel Revue passieren lässt und zugleich beobachtet und kommentiert. Diese unterschiedlichen Erzählebenen machen es manchmal schwer dem Roman zu folgen, weil man nie bei einer Sache bleibt. Menschlich tragisch – fern ab der intendierten Komik des Unterhalters, das ganze Leben in einen einzigen Abend gepackt und so wie es die Zuschauer nicht hat mehr ertragen, wird es manchmal auch für den Leser zu viel. Doch wir können das Buch beiseitelegen und die Lektüre wiederaufnehmen.



Orna Donath - Regretting Motherhood

Ein Buch, das beim Erscheinen in Israel einen Aufschrei ausgelöst hat, der sich gleich über die ganze Welt zog: wie können Mütter es wagen offen zuzugeben, dass sie ihre Mutterschaft bereuen? Die Autorin ist dieser Frage wissenschaftlich – sie ist Soziologin – nachgegangen und hat in zahlreichen Gesprächen mit unterschiedlichen Frauen diesem Phänomen nachgespürt. Dabei handelt es sich keineswegs nur um Frauen, die Kinder in besonders problematischen Lebensphasen haben, sondern sehr verschiedene Frauen, manche mit einem Kind, andere mit mehreren Kinder, manche sind Säuglinge, andere haben bereits eigene Familien gegründet.


Nicht nur das mediale Interesse, sondern das Thema an sich hat mich zu diesem Buch geführt, vor allem, weil wie befürchtet die Berichterstattung deutlich verkürzt den Inhalt wiedergegeben hat. Es geht nicht um Frauen, die ihre Kinder hassen, ganz im Gegenteil, fast alle lieben sie und würden alles für sie tun, was sie bereuen ist die Mutterschaft als solchen und hier wird auch sehr scharf getrennt. Interessant vor allem die Gründe, wie es überhaupt zur Schwangerschaft kam, in einem dermaßen extrem pronatalen Land wie Israel ist der Druck immens größer als in Ländern mit tendenzieller Wahlfreiheit wie Deutschland. Es geht auch nicht um hedonistische Frauen, denen nur an Freizeitgestaltung läge, nein, ihre Argumente sind rational und sehr gut nachvollziehbar. Den Kindern geben sie nicht die Schuld daran, dass ihr Leben nicht so verlaufen ist, wie sie es sich erträumt hatten, sondern der Gesellschaft und den Umständen, die dies verhinderte. Ein sehr sachliches Buch bei einer hochemotionalen Thematik.

Dienstag, 29. März 2016

Thomas von Steinaecker - Geister

Das Mädchen Ulrike verschwindet auf dem Weg zur Schule spurlos. Die Eltern begegnen der Trauer mit einem zweiten Kind, Jürgen, der jedoch lange Zeit nicht ahnt, dass das Kind auf den Bildern, das nie älter zu werden scheint, seine vermisste Schwester ist. Doch sie verfolgt ihn wie ein Geist. Sein Leben wird bald bestimmt von der Abwesenheit der nie gekannten Schwester, in der Schule zunächst, dann auch als Erwachsener und selbst Vater, kann er sich nicht von diesem Wesen lösen, die immer wieder auftaucht und in sein Leben eingreift.


Die Grundidee, der abwesende Mensch, der trotz der fehlenden Präsenz omnipräsent wird und immer wieder in den Vordergrund tritt, fand ich zunächst ungemein attraktiv. In Phasen war das Buch auch wirklich interessant zu lesen, gerade der Anfang mit Jürgen als jungem Menschen, der sich selbst noch nicht gefunden hat und über die vermisste Schwester definiert wird. Von Seite zu Seite jedoch triftet der Roman immer weiter ins Absurde und kulminiert dann in den unsäglichen „Ute-Comics“ mit denen ich leider so gar nichts anfangen konnte. Was als interessantes Psychogramm startete, verflachte zur Karikatur. Entwicklung des Protagonisten? Fehlanzeige, egal ob als Kind/Jugendlicher oder als Verantwortung tragender Erwachsener, Jürgen bleibt gleich flach und facettenlos und vor allem untätig was sein eigenes Leben betrifft. Das geht besser.

Gaito Gazdanov - The Flight

A family not quite any other: Sergej and Olga have long lost the connection between each other, they live their lives together apart. Also their son Seryozha only plays a random role in their life. The fourth member of this strange family is Liza, Olga’s sister who is not much older than Seryozha and has always been his confidant. When the parents move further apart – also geographically – the son suddenly finds himself on the French Riviera alone with his aunt and falls in love with her. This love is returned, but Liza secretly has had an affair for years which could be revived due to the separation of Seryozha’s parents.


Gazdanov presents a complicated Russian family and business construct which unfolds itself slowing during the novel. Yet, hidden affairs, a lot of secrets kept from each other for a long time find their way on the surface and put the character to difficult decisions. The basic human instincts can be found in Gazdanov’s characters, their greed, envy and pride lead them into the abyss, a positive ending is not offered for them. We do not have the highly complicated novel here with masses of characters as we find in other Russian writers which makes it a lot easier to follow the plot, nevertheless there are some side plots which give insight in how the Russian community all over Europe worked and stuck together.

Sonntag, 27. März 2016

Rumer Haven - What the Clocks Know

After splitting up with her boyfriend, Margot decides to start over. She leaves the USA to attend university in London. Moving in with a friend seems to be a good solution. But soon she feels lost in this new and vibrating town. Instead of going to school, she remains more and more at home and gets more isolated from day to day. When she starts feeling the presence of a ghost and strange things happen to her, she slowly starts to question her own sanity – and her friends become aware of her development, too. Is she really haunted by a ghost from the past or is there a much simpler explanation to the incidences?


Rumer Haven’s novel is a wonderful combination of a sentimental love story and a classic ghost haunt. It was just perfect to indulge in the plot on a rainy Sunday afternoon. The protagonist’s gloomy mood in the beginning was easily tangible; then, turning more and more depressed and starting to feel awkward and haunted were convincingly presented and easy to follow. You can feel Margot’s uneasiness in every page and effortlessly sympathize end empathize with her. This is what I appreciated most in the novel, simply finding a way in and suffering with the young woman. All in all, there was a spooky suspense which slowly developed and a convincing solution in the end.

Samstag, 26. März 2016

Michael Faber - The Book of Strange New Things

Peter Leigh has been selected, chosen to go on a trip to another galaxy and to explore the beings there. For the missionary this is not only a very interesting expedition, but also a way to earn money of which he and his wife are in desperate need. Bea remains at home and takes care of their cat Joshua while Peter is on his trip with USIC, a rather odd and ominous company. Yet, after he has settled in his new environment and got used to strange things like greenish water, Peter soon finds out that there is some exploration to be done and when he encounters for the first time the friendly native people, he is fully encompassed in this new world – while in the old world, things slowly fall apart.


“The Book of Strange New Things” is a very peculiar story which cleverly crosses genre types and again and again can surprise you. The protagonist Peter – a well chosen name for a Christian missionary with a mission – is a lovable character, albeit a bit naive. Yet, maybe this is the reason why he can easily get in touch with the indigenous population and enquire them without prejudice. Through his child-like eyes we can get to know this weird culture which Faber has fully developed (although I could have done without the part of the dying mother). Apart from this, the second interesting story line is Peter and Bea’s relationship which suffers from the separation and what Bea has to endure at home. Faber surely put a big effort in designing the strange new world, yet, what he makes of the old planet earth is also very remarkable, especially since this is not far-fetched and unrealistic but all to believable. There was just one single aspect which makes me award four and not five stars: the book, especially towards the end became a bit foreseeable and repetitive, I had some difficulties sticking with the story, a bit less would have been perfect here. 

Gard Sveen - Der letzte Pilger

Ein grausamer Leichenfund stellt die Polizei vor ein Rätsel: zwei erwachsene Frauen und ein Kind werden vergraben im Wald gefunden, offenbar lagen sie dort schon seit Kriegszeiten. Ein zweiter Mord, die grausame Hinrichtung des ehemaligen Ministers und Widerstandskämpfers Carl Oscar Krogh, scheint damit zunächst nichts zu tun zu haben. Doch bei den Ermittlungen zeigt sich schnell, dass es eine Verbindung geben könnte und der ehemalige hochrangige Politiker offenbar einiges zu verstecken und schützen hatte. Welche Rolle spielte Agnes Gerner, eine Doppelagentin, die für die Briten die in Norwegen befindlichen Nazis ausspioniert hat? Ist sie eine der Leichen, weil sie für ihre Tätigkeit bezahlen musste?


Es dauert ein wenig, bis man sich in der Komplexität des Romans zurecht findet. Erzählt auf zwei Ebenen – in der Gegenwart und zu Kriegszeiten – lassen die Figuren erst langsam ein klares Bild dessen entstehen, was sich unter der deutschen  Besetzung in Skandinavien abgespielt hat. Spannender fand ich die historischen Episoden um die Doppelagentin, die letztlich von beiden Seiten missbraucht wird und sich schon bald ungeheuren Zwängen ausgesetzt sieht. Tommy Bergmann, der Ermittler in der Gegenwart, kann mich hingegen wenig packen, sein Charakter bleibt für mich zum einen etwas schematisch und zum anderen hat man inzwischen genügend eigenbrötlerische Kriminalisten erlebt, die drogenabhängig und gewalttätig sind als dass einem noch überraschen könnte. Der Plot an sich ist jedoch spannend und glaubwürdig, verschiedene falsche Fährten, komplexe Handlung und authentisch wirkende historische Begebenheiten können überzeugen.

Robert Seethaler - Ein ganzes Leben

Das Leben hat es nicht leicht gemeint mit Andreas Egger. Als junger Bub verweist in die Fremde zu einem Onkel geschickt und dort nur aufgenommen, weil er einen Beutel mit Münzen um den Hals trug. Die Kindheit und Jugend gezeichnet von Schlägen und harter Arbeit auf dem Hof. Als junger Mann kann er sich freischwimmen, da er anpackt, gelingt es ihm bald eine gute Anstellung beim Bau der neuen Seilbahnen zu finden und in Marie findet er auch seine große Liebe. Doch die ist nur von kurzer Dauer, der Tod Maries und der Ausbruch des Krieges und der Einsatz in Russland zeichnen ihn für immer. Gealtert kehrt er heim und doch muss das Leben weitergehen.


Ein ganzes Leben erzählt Seethaler, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts für seinen Protagonisten ebenso wenige Freudenstunden hatte wie für das ganze Land. der mit technischen Errungenschaften umzugehen lernen muss und die Abgeschiedenheit des Bergdorfes gegen einen Anschluss und Kontakt mit der großen weiten Welt tauschen muss. Der Handlungsaufbau ist stringent und das Leben des Andreas Egger glaubwürdig konstruiert. Dennoch blieb er mir fremd, einfach weil der Charakter doch arg weit weg ist und es sich nicht um einen Menschen handelt, dem ich gerne begegnen möchte.

Dienstag, 22. März 2016

Lynn Steger Strong - Hold Still

What happened to Ellie? Her mother Maya and her father had done nothing wrong, but nevertheless they find their teenage girl taking drugs and offering herself randomly to the boys around her. At a certain point, the parents’ helplessness leads them to take drastic measures: they send their daughter away to live with a good friend. However, what was intended as a means to give them all room to breathe again and to start anew, ends in even worse chaos.


Narrating the story from two points of view at different times is certainly a good way to increase the anticipation of what might come and to keep the audience reading on to find out what happened to the girl. Yet, I would have liked some more creativity. It is all too obvious what Ellie does and which big event changes everything. Too many apparent hints take away a lot of suspense and when I finally reached the relevant pages, I was rather disappointed since I had hoped to be surprised and not just to see my expectations fulfilled. What I liked, however, was the way the mother’s and daughter’s development was paralleled. Telling both their stories and struggles and having them run into the abyss and repeating each other’s mistakes had some interest. All in all, the idea was quite good but I had expected more from the description.

Adriana Altaras - Doitscha: Eine jüdische Mutter packt aus

Das Familienleben ist nie ganz einfach, schon gar nicht, wenn die Mütter Jüdin und der Vater Deutscher ist und die Kinder zwischen den Kulturen gefangen sind. Adriana Altaras verleiht ihrer Familie Stimmen, um so zu zeigen, wie in dieser Konstellation – immer auch umgeben vom Tätervolk, dessen Unsicherheit im Umgang mit Juden und vor allem solchen, die kein zurückgezogenes, sondern ein offensives Leben führen, in jedem zusammentreffen offenkundig wird. Doch was tun, wenn der eigene Sohn beschließt die Reise ins Gelobte Land anzutreten, wo er doch in Deutschland in aller Sicherheit leben könnte? Hinterher reisen natürlich.


Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Sicherlich gibt es viele Anekdoten, die lustig und unterhaltsam sind, insgesamt wirkt das Buch aber auf mich arg gewollt und konstruiert und kann so nicht die Dimensionen einer Familie erfassen, die in diesem Zwiespalt lebt und die daraus resultierenden Konflikte bearbeitet. Vieles bleibt auch zu plakativ oberflächlich – der jüngste Sohn will nur „Germany’s next Topmodel“ schauen? Auch die Reise nach Israel, die letztlich nur einen kurzen Teil des Buches ausmacht, kann hier die jüdische Kultur und Tradition nicht wirklich darstellen, so dass insgesamt der Roman für mich zu wenig relevant und gehaltvoll und weit hinter den Erwartungen blieb.

Montag, 21. März 2016

Jan Böttcher - Y

Sein Sohn Benji – mitten in der Pubertät und nicht gerade zum Reden mit den Eltern neigend – hat einen neuen Freund: Leka. Nur wenige Tage später ist der Junge mit dem seltsamen Namen scheinbar spurlos verschwunden. Vater und Sohn machen sich auf die Suche und stoßen bald auf eine komplizierte Familiengeschichte, die sich – je nachdem, wer sie erzählt -  so oder ganz anders darstellt. Der Vater, Jakob, von den Schwiegereltern verachtet und verstoßen, liebt Arjeta, die Mutter, abgöttisch. Die Schwangerschaft führt nicht zu einer Familie, sondern zur Flucht auf den Balkan. So zerstört wie der Kosovo ist auch Lekas Familie und er selbst, hin- und hergerissen zwischen Menschen und Kulturen. Im Spiegel dieser Geschichte muss sich auch der Erzähler die Frage stellen, wie es ihm ihn und seine Familie steht.

Der Roman war für mich schwer greifbar, was nicht nur durch die nicht-linear-chronologische Erzählweise, sondern vor allem durch die Figuren begründet ist. Ob es daran liegt, dass es sich vorwiegend um männliche Figuren handelt, die dem Klischee entsprechend weitgehend verschlossen bleiben und wenig zugängliche Denkstrukturen haben, oder doch eher an der Tatsache, dass vieles über die Metapher des Computerspiels, einer mir ebenfalls völlig fremden Welt, dargestellt wird, ist schwer zu sagen.

Interessant fand ich vor allem den ersten Teil, als die Familiengeschichte um Lekas Eltern erzählt wird und die innerkulturellen Konflikte und unterschiedlichen Erwartungshaltungen dargelegt werden. Dies verliert sich im zweiten Teil mehr und mehr und der Fokus verschiebt sich. Insbesondere war hier nicht mehr nachvollziehbar, worauf der Autor eigentlich hinaus will: die komplizierten Familienstrukturen, insbesondere durch kulturelle Differenzen und die Erfordernisse der Arbeitswelt bedingt? Die Situation auf dem Balkan, nach Ende des Krieges, dem nicht geglückten Wiederaufbau? Die Sprachlosigkeit der modernen Welt, die sich nur metaphorisch in Kunst wie auch Videospielen übersetzen lässt? Die direkte Rede an den Leser am Ende hat dann völlig den Rahmen gesprengt und schlichte Ratlosigkeit zur Folge gehabt.


Ratlos hatte ich auch das Cover betrachtet, vor Beginn des Lesens für mich wenig ansprechend und weitgehend ohne Aussage. Dieses Rätsel wird jedoch durch den Roman aufgelöst und gewinnt unerwartet viel Sinn, weshalb dies eine gesonderte Erwähnung wert ist.

Jean-Philippe Toussaint - La Vérité sur Marie

Der dritte und finale Teil der unsteten Liebe zwischen Marie und dem namenlosen Erzähler. Getrennt sind sie inzwischen und wieder in Paris, als Marie ihn um Hilfe bittet, verzweifelt, denn gerade ist ihr Liebhaber in ihrem Schlafzimmer zusammengebrochen und droht noch vor Ort zu sterben. Er eilt zu ihr, in das Apartment, in dem sich noch immer Kleider von ihm befinden. Marie ist aufgelöst ob des Vorfalls. Er stützt sie, insbesondere nachdem der Tod von Jean-Christophe, bzw. Jean-Baptiste bestätigt wird. Die letzten Momente von dieser unglücklich beendeten Affäre lässt der Erzähler Revue passieren, den Weg von Tokio nach Paris, um dann in die Zukunft zu blicken, die doch für ihn und diese mysteriöse Frau Hoffnung bietet.


Für mich in der Reihe die schwächste Erzählung. Nicht nur wegen der langen und vor allem langatmigen Passage auf dem Narita Airport. Vor allem das Verhältnis, diese klassische Amour fou und Maries unfassbarere Charakter bleiben hier blass und wenig greifbar. Das Happy-End kann nicht versöhnen, dafür waren die 200 Seiten zuvor einfach nicht überzeugend und die drei Episoden zu lose, um mich als Leser wirklich packen zu können.

Matt Haigh - The Radleys

Eine durchschnittliche amerikanische Familie. Vater Peter, Arzt von Beruf, Mutter Helen, besorgte Hausfrau und Mutter, sowie die Teenager Clara und Rowan, beide schon wegen ihres Äußeren eher Außenseiter als High-School-Lieblinge. Als Clara beschließt nicht mehr nur vegetarisch, sondern vegan zu leben, kommt es zum Streit, vor allem, weil ihr dies sichtlich nicht bekommt. Als sie eine Party früher verlässt, weil es ihr zunehmend schlechter geht, zeigt sich, weshalb die Eltern das Essverhalten ablehnen: Clara ist essentiell auf tierische Lebensmittel, insbesondere Blut angewiesen, denn was das Töchterchen noch nicht ahnt ist, dass die Eltern den Kindern bis dato verschwiegen hatten, dass sie Vampire sind. Es furchtbares Ereignis lässt diese kleine aber feine Information zutage treten. Helfen kann nur noch Peters Bruder, der weiterhin den typischen Lebensstil der Vampire pflegte, als Helen und Peter diesem entsagten. Doch die erwartete Hilfe wandelt sich bald schon zu einer grauenhaften Idee.


Ein völlig untypischer Vampirroman in der Flut an Veröffentlichungen in diesem Genre in den letzten Jahren. Dass die Figuren Blutsauger sind, ist eigentlich auch nur Anlass, die Geschichte ins Rollen zu bringen, bei dem, was erzählt wird, ist dies tatsächlich vernachlässigbar. Denn genaugenommen geht es hier um Betrug, Vertrauen, das Erwachsenwerden und die Frage, welche Werte man eigentlich leben und vertreten möchte. Die Figuren – abgesehen von dem kleinen Detail des Vampirseins – sind glaubwürdig und authentisch konstruiert, die Handlung in sich stringent und logisch, wenn auch weitgehend vorhersehbar, was aber den Spaß nicht mindert, der durch gelungene Formulierungen und unterhaltsame Dialoge von viel Ironie und Sarkasmus lebt. Sicherlich kein überragendes literarisches Werk, aber unterhaltsam ist dies allemal.

Samstag, 19. März 2016

John Irving - Avenue of Mysteries

Juan Diego is on his way to the biggest trip of his life: form New York to the Philippines. Yet, already the start of his journey is difficult, masses of snow lead to a delay, but while waiting at JFK, he meets Dorothy and Miriam who will change of a lot of his plans for the following days. However, the elderly author does not only travel to Asia, but also into his own past, remembering how he grew up on a Mexican dump together with his mind-reading sister Lupe, how Jesuits took care of them and how Lupe lost her life.

For readers of John Irving’s novels, the latest has to offer what you would expect from it: a great story of a whole life which is neither easy nor does it offer masses of luck and joy. Nevertheless, again, we get a multifaceted protagonist who is able to narrate his story and analyse it at the same time, who is singular and at the same time representative for a whole group of persons. He offers insight in his very special life and makes the novel vivid and complex. Having both stories – the past and the present – at the same time also provide a lot of suspense, since at the beginning, you cannot really like the old and the young Juan Diego and you get curious to find out what happened to his life to make such a turn.


All in all, a wonderful story to indulge in.

Ashley Ream - 30 Tage und ein ganzes Leben

Clementine hat mit ihrem Leben abgeschlossen. Als Künstlerin ist sie zwar erfolgreich, doch das Leben mit Antidepressiva und ihre Familiengeschichte, die ebenfalls von Depressionen gekennzeichnet ist, lassen ihr keinen anderen Ausweg. 30 Tage nimmt sie sich, um alles vorzubereiten und abzuschließen: ihre Wohnung wird präpariert, das Testament angepasst, sie sucht ihren Vater aus, den sie schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat und spricht sich mit ihrem Exmann aus. Doch dann kommt alles anders als geplant.


Ein ungewöhnlicher Umgang mit dem Thema Depression und Suizid. Das Buch unterschlägt keineswegs die negativen und dunklen Aspekte der Erkrankung und die Folgen, die dies für die Betroffenen und deren Angehörigen haben kann. Dennoch ist es über weite Strecken auch einfach herrlich komisch und insbesondere die Dialoge, getragen von der Protagonistin, haben einen großen Unterhaltungswert. Man sollte dies sicherlich nicht alles zu ernst nehmen und es stellt keine nüchtern-ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema dar. Insbesondere das Ende wird daher sicherlich vielen Betroffenen nicht gefallen, dennoch fand ich es eine lohnende, unterhaltsame Lektüre.

Sonntag, 13. März 2016

Dana Spiotta - Innocents and Others

Meadow Mori was always fascinated by film. First watching it and after a 9-month affair with one of the greatest director and actor of all times, she becomes a film maker herself. Learning by doing is her way of studying film. Watching over and over again the old classics and copying their ways of shooting she develops not only a style of her own but also an obsession with her films. When she records Jelly aka Nicole about her love life, she oversteps a thin line and comes very close.

It takes some time until the different parts of the novel melt into one story. They seems to be completely without any connection, even the ones about Meadow since they are not told in chronological order and rather fragmented, made it difficult for me to focus on the story. What I liked best was the love story of Jelly and Jack, both of them visually impaired, they have to rely on their voices and what they hear in it.


The construction of the novel is quite interesting, the way the single parts are presented and how, in the end, the join to create a complete story. Also the development of some of the characters was attention-grabbing. Yet, I missed a red thread and therefore the whole of it could not convince me completely.

Samstag, 12. März 2016

Christiane Wirtz - Ein Jahr in Tel Aviv

Unzufrieden mit ihrem Job als Anwältin beschließt die Autorin ihr Leben in Deutschland an den Nagel zu hängen und für ein Jahr nach Israel zu ziehen. Unterschlupf findet sie bei ihrem ehemaligen  Mitbewohner und schon taucht sie ein in den israelischen Wahnsinn. Zunächst steht das Erlernen der hebräischen Sprache auf dem Programm, was sich als deutlich schwerer erweist als gedacht. Aber auch der Alltag zwischen jüdischen Traditionen und fremden Kulturen, gepaart mit einer latenten Sicherheitssorge machen das Eingewöhnen nicht einfach. Und über allem schwebt auch die Frage, wie es nach den 12 Monaten weitergehen soll.


Ein sehr persönlicher und kaleidoskopischer Einblick in die Lebenswelt Israels, die eine sehr eigene Prägung zu haben scheint. Neben den Erfahrungen mit und in der fremden Kultur ist auch die persönliche Entwicklung und die Selbstfindung der Autorin ein wesentlicher Bestandteil des Berichts. Viele ihrer Gedanken konnte ich gut nachvollziehen – diese Enge, die man nach ein paar Jahren im Beruf spürt und die Frage, ob das schon alles gewesen sein soll. Alles in allem, durchaus interessant zu lesen, einige Einblicke in Land und Kultur, wen auch sicher kein Ersatz für einen klassischen Reiseführer.

John Higgs - Alles ist relativ und Anything Goes

Wie kann man auf nur 350 Seiten die Fülle des 20. Jahrhunderts unterbringen? Gar nicht. Also, wie entscheiden, was wichtig ist? Nun ja, alles ist relativ, wie bereits der Titel von John Higgs Streifzug durch die letzten Jahrzehnte vorm Jahrtausendwechsel andeutet. Konfrontiert wird man zunächst mit einem der bekanntesten Kunstwerke Salvador Dalís: dessen Hummer-Telefon ziert den Umschlag, der ansonsten nur durch die bunte und etwas schräge Schrift gestaltet wird. Man darf also gespannt sein.

Higgs entscheidet sich für einen wie ich finde interessanten Ansatz. Für seine Kapitel wählt er – vermutlich irgendwie zwischen willkürlich und nach kurzem Brainstorming ergeben – Schlagworte, die in dem namengebenden Jahrhundert Bedeutung hatten: Relativitätstheorie, Individualismus, Krieg, Science-Fiction, Weltraum, Teenager und andere mehr liefern die Grundstruktur. In den Abschnitten selbst findet sich ein Sammelsurium an Fakten und historischen Begebenheiten, Anekdoten und erklärenden Beschreibungen. Ähnlich breit wie die Kapitelüberschriften sind auch hier die Exkurse und Verbindungen. Soziale Entwicklungen ebenso wie alles im Bereich von Kunst und Kultur, aber auch Technik und Politik finden Eingang und lassen so ein ganz anderes Bild der Zeit entstehen. Trotz einer gewissen Willkürlichkeit – jede Auswahl muss dieses Etikett zwangsweise annehmen – hat man doch den Eindruck ein rundes und ansatzweise komplettes Bild zu bekommen.


Besonders gefällt mir Higgs unterhaltsamer Erzählton, der jede Langeweile schon im Kern erstickt und einem vor Gähnen bewahrt. So bleibt die Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite interessant und informativ. Allerdings bleiben wir bei der Beschreibung des 20. Jahrhunderts einmal mehr bei einer exklusiv europäisch-nordamerikanischen Betrachtungsweise. Außerhalb der westlichen Welt scheint nichts passiert oder hervorgebracht worden zu sein. 

Catherine Lowell - The Madwoman Upstairs

Samantha Whipple comes to Oxford to study literature. Yet, she is not a student like any other. As the last descendant of the famous Bronte family, she soon attracts much more attention than she wants. Albeit schooled at home by her father and always exposed to literature and its analysis, she struggles with her professor and his demands and expectations. But it is not only the interest in books that brought her to the old university, her father must have left her a legacy when he died, his will is not very clear, so she not only indulges in the Bronte novels but also in a quest of her family inheritance.


I really enjoyed reading Catherine Lowell’s novel because the cleverly integrates the famous classics and discussions about them in the plot without forgetting her readers and over-exaggerating the literary analysis. The main character, Samantha, is interestingly drawn, she is neither the superhero nor the plain bookworm, but a young woman with a strong will and insecurity at the same time. Of course, the obligatory love story also finds its way into the novel. The only aspects I see a bit critical is the fact that there are masses of coincidences which make the story rather improbable. However, the style of writing keeps you reading on and enjoying it.

Sonntag, 6. März 2016

Caroline Wallace - The Finding of Martha Lost

Abandoned as a baby, Martha Lost spent all her life in the lost property shop of Liverpool Lime Street station where the shop keeper took care of her. When her foster mother dies, Martha is confronted with who she really is since she can only stay in the shop if she can provide the authorities with an identification number and a birth certificate. Apart from her own life’s secret, she has some more mysteries to solve. Hidden doors lead to mysterious tunnels, a suitcase which might be worth millions if it really belonged to the Beatles and an anonymous pen friend who slowly reveals her identity to Martha.


A very sweet, fairy tale like book which nevertheless touches serious questions of how your identity is determined and how important it is to know your family. Martha is a bit naive since she never left the closed world of the train station, but at the same time she acquired a good knowledge of people and is certainly capable of sharp observation. Her compassion for the people around her is greeted with help when she herself is in need and thus the obligatory happy-end is also provided. A lovely book with a bit of melancholy – perfect for a winter evening.

Emily Walton - Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte

Sommer 1926. Sein Meisterwerk bekommt nicht die Zuwendung, die er sich erträumt hat. Das Leben in Paris und der schlechte Gesundheitszustand seiner Frau Zelda führen letztlich dazu, dass Sich F. Scott Fitzgerald mit seiner Familie in dem beschaulichen Juan-les-Pins niederlässt, in unmittelbarer Nähe der befreundeten Sara und Gerald, denen es wie keinem zweiten Paar gelingt, Künstler aller Art und vor allem amerikanische Expatriates an die Côte-D’Azur zu locken und dort eine illustre Gesellschaft zu bilden. Auch der noch unbekannte Ernest Hemingway ist darunter und droht Fitzgerald den Rang abzulaufen – was sich schlecht mit seiner Schaffenskrise paart.

Ein Ausschnitt im Leben eines großen Autors, dem zunächst die Anerkennung verwehrt bleibt und der sich mit einer großen Krise rumschlagen muss – bezeichnend, dass diese Niederschlag in einem seiner größten Romane – „Tender is the Night“ – Niederschlag findet und dies heute als sein eigentliches Hauptwerk neben dem Gatsby betrachtet wird. Keinen schönen Einblick erhält man in den Charakter und das Verhalten Fitzgeralds, alle Allüren und Attitüden eines Künstlers offenbart er bei gleichzeitiger Vernachlässigung seiner Kunst, was schade ist, denn  er hätte sicher noch mehr tolle Geschichten zu Papier bringen können.


Fazit: ein kurzes Büchlein, das nur andeuten kann, was für ein Mensch sich sich hinter dem großen Autorennamen verbarg.

Roland Schimmelpfennig - An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts

An einem klaren, eiskalten Januarmorgen steht ein einsamer Wolf am Rande einer schneebedeckten Autobahn. Ein Teenager-Pärchen flüchtet vor den zerrütteten Elternhäusern. Die Eltern suchen sie und suchen auch ihre eigene verloren Jugend. Eine Frau sieht die Überbleibsel ihrer jüngst verstorbenen Mutter durch. ein polnisches Pärchen sieht sich nach Wochen wieder und kann sich doch nicht finden. Die Inhaber eines Berline Spätis spüren eine schwer greifbare Unzufriedenheit und warten auf den großen Augenblick ihres Lebens. Sie alle irren durch die deutsche Hauptstadt, inklusive Wolf, und begegnen sich, sehen sich und verlieren sich wieder. Träumen von einem anderen Leben, denn das, das sie leben, kann niemals ihres sein.

Ein wundervoller Roman, der so geschickt die Einzelschicksale ineinander verschränkt, mit dem Wolf, der sich der Stadt näher und der zugleich fasziniert und Angst macht, als starkem verbindendem Element und Leitmotiv. Ebenso eine Waffe, die die Hände wechselt und von einer zur nächsten Figur wandert, um mal auf die Menschen, mal auf den Wolf gerichtet zu werden. Ein Blick in den Alltag durchschnittlicher Menschen, die sich einfach mehr erwartet hatten vom Leben und sich nur halbherzig zufriedengeben oder Auswege suchen in Alkohol, Flucht oder einer neuen Liebe.


Überzeugend erzählt, scharf beobachtet und in der Summe der Einzelschicksale zwischen erschreckend und hoffnungslos.

Kamel Daoud - Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung

Der Fall ist bekannt: 1942 erschießt Meursault am Strand von Algier einen Araber. Der Tod seiner Mutter sowie die Hitze werden als Entlastungsgründe vorgeführt, der ganze Prozess dreht sich um den Täter. Doch wer ist das Opfer? Nicht einmal einen Namen gibt Albert Camus ihm ihn seinem großen Roman „L’étranger“ – doch nun spricht sein Bruder, der nie über den Mord hinwegkommt und Moussas Geschichte bekanntmachen will. Seine Trauer spricht aus jedem Satz und sein Ärger über die Arroganz des Kolonialherren, die sich exemplarisch an den beiden Brüdern zeigt, aber in dieser Weise von vielen erlebt wird.

Ein interessanter Ansatz, den Kamel Daoud wählt und durchaus berechtigt, denn die Gegendarstellung erhellt das, was bei Camus im Dunkeln bleibt. Er gibt dem unbenannten Toten einen Namen und eine Geschichte und verleiht so seinem ganzen Heimatland ein Gesicht. Inhaltlich spannend und sehr lesenswert, bleibt der Roman jedoch sprachlich für mich etwas hinter den Erwartungen zurück. Es fehlen die ganz großen Kniffe – auch wenn der erste Satz für Kenner von Camus schon bezeichnend und sehr gelungen ist.


Ob der Roman ohne seinen Vorgänger lesenswert ist, sei dahingestellt. Für mich macht er erst in Kombination wirklich Sinn und ergänzt um die Folgen und die Reaktionen auf die Erzählung – in Algerien wie in Frankreich – gewinnt er erst sein tatsächliches Gewicht. 

Samstag, 5. März 2016

Clarice Lispector - Der große Augenblick

Der Schriftsteller Rodrigo erzählt die Geschichte von Macabéa, einer jungen Frau aus dem Nordosten Brasiliens, die es nach Rio verschlagen hat. Mit scharfer Beobachtung nähert er sich dem unbedarften Mädchen, die wenig Zugang zu anderen Menschen findet. Mit ihren Mitbewohnerinnen hat die Schreibkraft nur einen Vornamen gemeinsam, mehr jedoch nicht. Auch ihr erster Freund scheint eigentlich wenig interessiert an ihr und sie weiß gar nicht, wie man etwas für jemanden empfindet. Unterernährt und traurig wandert sie durchs Leben und sucht in diesem einen Sinn für sich.


Zugang zu diesem Buch zu finden, ist nicht sehr leicht. Der Erzähler ist sehr distanziert, fast wie eine Figur im Roman, die jedoch weit abseits steht und von diesem entlegenen Punkt aus beobachtet ohne wirklich zu sehen. Die Handlung ist sprunghaft und unvollständig, Introspektiven, die einem Macabéa zugänglicher hätten machen können, gibt es nicht bzw. nur angedeutet, so bleibt man außen vor und die Protagonistin bleibt eine bedauernswerte Fremde, der man auch nur einen kurzen Augenblick lang auf der Straße begegnen könnte. Mir war das zu wenig und zu distanziert.

Mittwoch, 2. März 2016

Pierre Jarawan - Am Ende bleiben die Zedern

Samirs Eltern flüchteten zu Beginn der 1980er Jahre vor dem Bürgerkrieg aus dem Libanon nach Deutschland. Kurz danach kam er zur Welt und wuchs zunächst behütet und geliebt auf. Bis eines Tages sein Vater nach einem unerklärlichen Ereignis einfach verschwand und den Jungen aus der Bahn warf. Auch als Erwachsener wird er noch von Fragen nach dem Warum und Was gequält, weshalb er sich auf die Suche in den Libanon begibt, um dort seine Wurzeln und möglicherweise seinen Vater zu finden.

Ein bemerkenswertes Buch, welches die in Deutschland vielen unbekannte Geschichte des Libanon auferstehen lässt und am Beispiel einer Einwandererfamilie den schwierigen Start im neuen Land wie auch das Loslassen des alten Landes darstellt. Auch als aufmerksamer Verfolger von Nachrichten war mir die spezifische Situation des Libanon in den letzten 30 Jahren wenig bekannt, weshalb ich insbesondere den Informationsgehalt des Buches sehr geschätzt habe. Sehr gut nachvollziehbar wird auch die Zerrissenheit der zweiten Generation von Einwanderern, die keine Wahl hatten und sich der Entscheidung der Eltern ein neues Leben in einem anderen Land zu beginnen beugen mussten und dadurch einen Bruch in der kulturellen Identität erleiden, der nachhaltige Folgen haben kann.


Ein durch und durch unterhaltsames wie auch informatives Buch über ein weitgehend unbekanntes Land, das durch die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen tagesaktuell ist.

Dienstag, 1. März 2016

Tamar Cohen - The Broken

Your best friends can always turn to you, no matter which problems you have. But what do you do if the couple you are befriended with splits up and starts a personal war? Whom do you support and how far do you go when you do not know anymore whom to believe? Josh and Hannah have been sure they can trust Dan and Sash, but when Dan breaks up because he found another girl he loves, it all turns into a nightmare from which none of them can escape. The rose war goes even so far to risk their lives.


The novel presents a situation many readers might know and nobody wants to go through. Being involved in s split-up of close friends where do not want to take sides is one thing. But being part of the warfare where you yourself run the risk of being seriously hurt is something completely different. What I appreciated most was the way the characters were constructed. The limited number of them gave the author the possibility to present them in a multifaceted way which makes them appear lively and authentic. Of course, this story goes much beyond what happens every day, but nevertheless it could be true and it is definitely the worst case imaginable.

Jonathan Harnisch - When We Were Invincible

Georgie Gust, student at St Michael’s Academy, a renowned boarding school is at a critical age where he neither knows what to believe in, whom he wants to be and what is life should look like. Handicapped by Tourette’s Syndrome he has difficulties finding his place in school and in society. Just his love for Claudia can open him up and let him express his feelings.


I had serious difficulties finding my way into the novel. The main problem was Georgie who was, in my humble opinion, very poorly drawn. His character provides through the novel too many different aspects and the behaviour shown does not follow any clear line – just as the story. I was all the time wondering where all this might lead to. At the same time I had the strong impression of knowing the book because the parallels to well known coming-of-age-novels are just too obvious but at the same time disappointing. Maybe this is due to the disorder, maybe the story just lacks the congeniality other novels provide.

Terri Ann Leidich - Family Inheritance

Which imprint does a dysfunctional family leave on you and can you ever escape the feelings and memories of your childhood? When their mother die, the three sisters Helene, Alice and Suzanne meet again after years without contact. Convinced that the others had managed to flee from their past, they avoided each other not assuming that each of them also as an adult continues to live within small boundaries of fear, inferiority complex and the dream of a better life.


Terri Ann Leidich’s novel is a portrait of a family nobody wants to live in. It is the combination of despicable circumstances, weak characters and bad luck that sets in motion a development from which the girls cannot run away. The author really succeeded in drawing authentic characters whose story is absolutely convincible and at the same time frightening. Yet, this is a reality for many people and as such a good example where not looking too close can cause serious problems and leave people alone in despair. At some points it was very hard going on reading due to what the characters have to go through. At others the novel provides hope for everybody who does not see a way out of their life. All in all, a very touching story which leaves you thinking about it some time after closing the book.
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