Donnerstag, 15. Mai 2014

André Georgi - Tribunal

Den Haag, Internationaler Gerichtshof. Das Verfahren gegen einen der schlimmsten Verbrecher des Balkan-Krieges läuft. Heute sind zwei Zeugen geladen, die ihn endgültig zu Fall bringen werden, weil sie bestätigen, dass er den Tod Tausender Menschen zu verantworten hat. Jasna Brandic hat sie ausfindig gemacht und in die Niederlande gebracht. Nur noch wenige Minuten, bis sie am Ziel ist. Doch es kommt anders und am Ende des Tages steht sie und der Ankläger mit leeren Händen da. Aber in Belgrad scheint noch jemand gewillt, eine Aussage zu tätigen. Eine schwere Reise in ihre Heimat beginnt.

André Georgis Roman ist erschreckend, bedrückend und vermutlich realistischer als man sich vorstellen mag. Der Schreibstil ist bisweilen stakkatohaft, was jedoch hervorragend zur Handlung passt. Besonders die Vermischung von politischen Ereignisse, angelehnt an reale Vorkommnisse, und persönliche Betroffenheit der Figuren hat mich hier überzeugen können.

Alles in allem ein aktueller, überzeugender Thriller, der besonders in der Figurengestaltung durch Brüche und Nuancen punkten kann.
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