Mittwoch, 20. November 2013

Max Kinnings – „9 Stunden Angst“

Eine kleine Gruppe von christlich motivierten Terroristen plant einen schrecklichen Anschlag in London: nach intensiver Recherche entführen sie George Wakeham und sein Familie. George ist Angestellter der Tube und soll eine Bahn in einen Tunnel lenken und festsetzen. Doch damit endet der heimtückische Plan noch nicht. Nach und nach dringt Wasser in den Schacht ein und nach einer „Taufe“ sollen über 300 Pendler mit den Kidnappern ins Jenseits gehen.  Auf Seiten der Behörden wird der blinde Verhandlungsspezialist Ed eingeschaltet, der jedoch nur langsam hinter die Absichten und Gedankengänge von Tommy und seinem Team kommt. Doch er hat einen weiteren Widersacher, von dem er noch nichts ahnt: der MI5 war über den bevorstehenden Angriff informiert und will den Erfolg für sich einstreichen. Dafür gehen die Agenten auch über Leichen.

Max Kinnings hat einen spannungsreichen Thriller geschrieben, der von der ersten bis zur letzten Minute schnell getaktet ist und die Nerven spannt. Er beschränkt sich auf wenige Figuren, die jedoch detailliert gezeichnet sind und trotz dieser nervenaufreibenden Situation viel von ihrem Charakter und ihren Gefühlen preisgeben. Immer wieder werden Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln gezeigt, die die Nähe zu den Figuren sichert. Die Terroristen entgegen dem Trend nicht islamistisch, sondern christlich motiviert zu präsentieren ist eine gelungene Abwechslung und glaubhaft dargestellt, wenn auch letztlich wohl eher eine massive psychische Störung den Ausschlag für diese bestialische Tat gibt.

Sprachlich holpert die deutsche Übersetzung auf den ersten 100 Seiten leider etwas. Danach wird der Fluss jedoch geschmeidiger und das Buch kann neben der Handlung auch durch die Sprache fesseln.

Alles in allem empfehlenswerte Hochspannung!
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