Samstag, 30. November 2013

Carin Gerhardsen - "Falsch gespielt"

Der vierte Band von Carin Gerhardsens Hammarby-Serie spielt in einem lauen August. Nachdem die Pokerrunde erfolgreich die gewinne der vergangenen Monate versoffen hat, machen sich die vier Männer auf den Heimweg. Der Familienvater und sehr engagierte Sven-Gunnar Erlandsson kommt jedoch nicht zu hause an. Man findet ihn am folgenden Morgen mit zwei Schüssen ermordet im Wald. Das Umfeld der Pokerspieler wirft alte Fragen auf: es gab Affären mit den Ehefrauen der Freunde, eine Tochter ist seit Jahren angeblich auf Weltreise, ein russisches Sommerkind ist spurlos verschwunden, Gerüchte im sexuellen Missbrauch stehen ebenfalls im Raum. Der Mörder scheint aus dem unmittelbaren Umfeld zu kommen. Doch die Ermittlungen kommen nicht wirklich voran, bis sie auf die Ankündigung eines Mordes im Internet stoßen und in eine ganz anderer Richtung gelenkt werden. Aber was war das Motiv?

Mir war nicht bewusst, dass ich hier in eine Serie hineinlese und entsprechend chaotisch war der Einstieg. Unzählige Ermittler, Geschichten aus den Vorgängerbänden und dazu ein verworrener Mord lassen einem schnell den Überblick verlieren. Erst nach fast 200 Seiten hatte ich mich einigermaßen eingefunden, was einfach zu lange dauert. Der Mordfall kann mit einer interessanten Konstruktion aufwarten, die den Mörder schon lange vor dem Ende aufdeckt aber den Fall nicht löst. Dieser Aspekt konnte mich absolut überzeugen. Kurze Kapitel und eine dichte Handlung sind ebenfalls glaubwürdig und ansprechend. Sprachlich kam mir der text manchmal etwas holprig vor, ein typisches Problem von Übersetzungen. Die Charaktere sind außergewöhnlich und haben Potential - nichtsdestotrotz schmälert für mich der sehr schwere Einstieg den Gesamteindruck.

3,5/5
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