Samstag, 16. Februar 2013

Elke Schwab - Eisige Rache

Der dritte Fall des saarländischen Ermittlerduos Baccus und Borg spielt im tiefen Winter im eigentlich beschaulichen Dorf Buweiler. Zufällig geraten die beiden in eine Schießerei, die sie nur knapp überleben. Schnell schon wird klar, dass es mit der Ruhe auf dem Land vorbei ist. Ein Serienmörder ist am Werk und töten einen jungen Mann nach dem anderen. Doch was steckt dahinter? Alte Kriegsgeschichten, die die Großeltern wieder auspacken? Drogengeschichten wie der Dorfpolizist vermutet? Oder haben die Erfahrungen der Soldaten in Afghanistan etwas damit zu tun und wurden nun in der Heimat beim Erfolgsurlaub zur tödlichen Gefahr? Die Polizei tappt im Dunkeln und die Presse sitzt ihnen mit bissigen Artikeln im Nacken.

Ich hatte mich auf einen Regionalkrimi aus dem Saarland gefreut, doch leider kommt die Regionalität viel zu kurz. Bis auf die Ortsnamen verzichtet die Autorin auf jeden Bezug zur Umgebung, weder dialektale Einwürfe noch regionale Speisen oder Besonderheiten spielen eine Rolle. Der Plot ist interessant  gestrickt, der Leser weiß erst zum Ende, was wirklich geschah und vorher werden  viele verschiedene Spuren gelegt. Für meinen Geschmack bis weilen etwas zu viel, so dass die Handlung sich zwischendurch immer wieder etwas in die Länge zieht und auf der Stelle tritt. Die Figuren bleiben leider recht blass. Viele treten auch überwiegend als Duo auf, so dass man die individuellen Charakteristika kaum erkennt und das Profil vage bleibt. Für mich störend war der inflationäre Gebrauch von Ausrufezeichen, kein Dialog kam ohne aus, alle haben sich durchgängig nur angeschrieen, was ich weder realistisch noch passend fand.

Als Fazit: gute Idee ok umgesetzt.

***/5
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