Mittwoch, 7. November 2012

Sophie Sumburane - Gestörte Verhältnisse

Eine junge Frau überlebt knapp ein grausames Verbrechen: zuerst betäubt, dann gefesselt und schwer misshandelt und zum Abschluss der versuchte Mord durch das Aufschneiden der Pulsadern. Ihre Nachbarin findet sie glücklicherweise in letzter Minute. Die leitende Ermittlerin der Leipziger Mordkommission, Janine Anders, in ihrem ersten Fall. Doch die Polizei tappt schnell auf der Stelle. Die Flucht oder Entführung des Opfers aus der Klinik, kritische und drängende Presse, sowie ein weiterer bestialischer und dieses Mal erfolgreicher Mord bringen sie immer mehr in Bedrängnis. Unterdessen geht ihr Privatleben vor die Hunde: ihr Mann zieht samt Sohn zu seinen Eltern. Immer wirrer werden die Verstrickungen um die beiden Fälle, das Drogen- und Prostitutionsmilieu ist auch involviert und der Kommissarin will einfach der entscheidende Schluss nicht gelingen.

Der Krimi ist für ein Erstlingswerk gut, hat aber seine Schwächen. Die Autorin wollte zu viel: zu viele Themen auf einmal lassen am Ende die Geschichte zu gewollt wirken. Die Mordgeschichte ist für mich am Ende schlichtweg überzogen. Was den Charakter Janine Anders anbelangt wurden zu viele Türen auf einmal geöffnet und nicht weiter verfolgt: weder die Eheprobleme noch die Familien-/Schwesterngeschichte ist ausgereift oder zu einem ordentlichen Schluss gebracht. Das lässt zwar andererseits Raum für weitere Bände, ist aber für dieses Buch unbefriedigend.

Positiv zu bemerken ist der Spannungsaufbau. Man möchte wissen, wie es weitergeht und mag die Lektüre eigentlich nicht unterbrechen. Auch die Passagen des zunächst ungeklärten Ichs, das zu dem Leser spricht, ist gelungen, da hier eine Ambivalenz entsteht, die die Neugier weckt. Der Sprachstil ist insgesamt unterhaltsam und ansprechend und die Figuren sind ebenfalls in ihren Unzulänglichkeiten und Macken gelungen.

Gute Unterhaltung, die nötige Spannung für einen Krimi und durchaus noch ausbaufähig für weitere Folgen.

****/5
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