Donnerstag, 25. Oktober 2012

Lucy Clarke - Die Landkarte der Liebe

Katie wird mitten in der Nacht durch das Klingeln an der Tür geweckt. Zwei Polizisten stehen davor und haben eine schreckliche Nachricht für sie: ihre Schwester Mia, die seit Monaten mit ihrem besten Freund Finn auf Weltreise ist, hat sich in Bali von einem Felsen gestürzt. Nach dem Tod der Mutter wenige Monate zuvor ist Katie nun völlig allein auf der Welt.

Die junge Frau kann die polizeiliche Version vom Tod der Schwester nicht ganz glauben und nach kurzer Bedenkzeit entschließt sie sich, auf Basis des Reisetagebuchs aufzubrechen und auf den Spuren ihrer Schwester zu wandeln. Sie möchte nachvollziehen können, was diese in den letzten  Monaten erlebt hat und weshalb sie diesen Schritt getan hat.

Sie ahnt bereits beim Aufbruch, dass dies keine leichte Reise wird. Welche schrecklichen Erkenntnisse und Erfahrungen auf sie warten, ahnt sie jedoch nicht. Am Ende hat sie nicht nur Licht ins Dunkel  der letzten Stunden im Leben ihrer Schwester gebracht, sondern auch ihrem eigenen Leben eine völlig neue Wendung gegeben.

Das Cover des Buchs ist sehr kitschig, was mich vom Kauf eher abgeschreckt hätte. Der deutsche Titel ist völlig unpassend zum Inhalt und lenkt zusammen mit dem Cover klar in die Frauen-Schnulzen-Ecke. Das ist das Buch nicht. Es ist die Geschichte zweier sehr verschiedener Schwestern, voller nicht gesagter Dinge, Missverständnisse und später Reue. Ein wenig kitschig schon auch, gegen Ende etwas zu wenig gradlinig in der Handlung mit mehreren überflüssigen Schnörkeln und Nebensträngen.

Gut gefallen hat mir die zeitversetze abwechselnde Erzählperspektive zwischen den Schwestern. Sprachlich war das Buch nicht weiter bemerkenswert, das Erstlingswerk einer jungen Autorin erfüllt eher die Erwartungen. Die Geschichte an sich ist nicht uninteressant, auch die Tatsache, dass nach und nach immer mehr aufgeklärt wird und zugleich weitere Fragen aufgeworfen werden, hat die Spannung aufrechterhalten.

Die Charaktere waren leider vielfach etwas schablonenhaft und klischeebehaftet. An mancher Stelle fand ich auch das Verhalten nicht kohärent, bisweilen auch unlogisch. Gegen Ende verzettelt sich Clarke und trägt schlicht zu viel auf.

***/5
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