Freitag, 5. Oktober 2012

Elizabeth Wurtzel - Prozac Nation/Verdammt schöne Welt

Elizabeth Wurtzel berichtet von ihrem Leben mit der Depression. Sie zeichnet ihre (noch) glückliche Kindheit nach bis plötzlich während der Pubertät ihr Leben aus den Fugen gerät und auf zunächst unerklärliche Weise Trägheit, Antriebslosigkeit, Weinkrämpfe, Angstzustände und Panik ihren Tagesablauf bestimmen. Eine Odysse zwischen Unverständnis ihres Umfelds und der Familie, verschiedenen Psychologen und Psychiatern, diversen Medikamenten und Therapien beginnt. Jedoch tritt keine Besserung ein. Bis sie ganz am Ende ist und jede Form von Lebenswillen verloren hat - die junge, talentierte und auch erfolgreiche Frau. In ihrem Fall kommt zum richtigen Zeitpunkt Prozac auf den Markt, was ihr ein relativ normales Leben mit Auf und Ab in erträglichen Dosen ermöglicht.

Das Buch lässt einem sehr intensiv nachvollziehen, wie es Menschen mit dieser Krankheit geht. Warum "sich einfach mal zusammenreißen" oder "aufraffen" eben nicht funktionieren kann. Eine schonungslose Abrechung mit sich selbst, der eigenen Familie, den Ärzten, aber auch der Gesellschaft und ihrem Umgang sowohl mit der Krankheit Depression, aber auch mit der inzwischen inflationären Verschreibungspraxis von Psychopharmaka.

Unbedingt empfehlenswert für alle, die Verständnis für das entwickeln wollen, was in depressiven Menschen vor sich geht. Und ein klares Zeichen für alle, die mal ein wenig durchhängen und sich selbst bemitleiden. Wer das Leid von Elizabeth Wurtzel gelesen hat, merkt, wie gut es einem geht und wie wenig krank man ist. Glücklicherweise.

*****/5
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