Dienstag, 4. September 2012

René Frégni - On ne s'endort jamais seul

Ein liebender Vater, alleinerziehend. Immer holt er seine Tochter Marie pünktlich von der Schule ab, die 7-jährige hat ja nur noch den Vater, den sie heiß und innig liebt. Doch an einem Nachmittag wird Antoine aufgehalten und als er zur Schule kommt, ist Marie verschwunden. Ein schwarzer Wagen und eine elegant gekleidete Frau wurden in der Nähe der Schule beobachtet. Alle Suche bleibt vergeblich: Marie ist verschwunden. Und sie ist bereits das dritte Mädchen, das innerhalb weniger Monate in Marseille einfach verschwindet. Für Antoine ist der Verlust unerträglich. Das Warten darauf, dass etwas passiert, zermürbt ihn. Die Polizei kommt nicht weiter. Da trifft er seinen Kindheitsfreund Jacky wieder - der gerade 10 Jahre Knast abgesessen hat, aber über beste Kontakte in alle Milieus sowie eine gewisse finanzielle Freiheit verfügt. Sie beschließen die Suche selbst in die Hand zu nehmen. Tania, die "blaue Hure", hilft ihnen dabei mit der entscheidenden Idee.

Ein vielschichtiger Krimi. Einerseits ist die Zerrissenheit und das Leiden Antoines für den Leser ebenfalls fast unerträglich. Andererseits bringen die fragwürdigen Personen, auf die Antoine und Jacky im Laufe der Geschichte stoßen, eine unheimliche Brutalität mit sich, die ebenfalls fast nicht auszuhalten ist.

Das Ende ist mir ein wenig zu dick aufgetragen, Frégni hätte besser bei seiner angelegten Geschichte bleiben sollen, warum noch einmal eine Wendung und andere Motive, erschließt sich mir nicht. Das letzte Kapitel war zwar völlig enttäuschend, dafür ist das Gesamtwerk aber sehr überzeugend und vor allem glaubwürdig.

****/5
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