Samstag, 1. September 2012

Esmahan Aykol - Scheidung auf Türkisch

Teil drei der Kati Hirschel Reihe.

Aus der Zeitung entnehmen Kati, Inhaberin eines Krimi-Buchladens, und Fofo, treuer Freund, Mitbewohner und Angestellter, dass die Industriellenschwiegertochter Sani Ankaraligil gestorben ist. Gekannt haben die beiden Hobby-Ermittler sie nicht, aber gelegentlich im selben Lokal zu Mittag gegessen und da die Frau jung war, muss es sich - wie Kati und Fofo messerscharf kombinieren - um ein Kapitalverbrechen handeln. Die Ermittlungen können also starten und führen die beiden zu entlegenen Dörfern mit Umweltschützern, einen sexy Sänger, der sich auch noch für Kati interessiert, dem verflossenen Kommissar Batuhan und allerlei seltsame Verwandte der Toten.

Die Geschichte ist ein wenig abstrus und schießt- wie auch schon in Hotel Bospurus - über das Ziel hinaus. Es werden gute und interessante Krimistrukturen angelegt, dann aber doch wieder verworfen. Am Ende bleibt irgendwie ein Mischmasch und Zufall und doch eine ganz enttäuschende Auflösung. In Sachen Krimi sicherlich kein Meisterwerk, das geschickt geplant mit cleveren hinweisen glänzen würde.

Der Roman glänzt an anderer Stelle. Die Figuren sind nicht nur sympathisch, sondern in ihrer Menschlichkeit ausgesprochen unterhaltsam. Der Sprachstil ist durch die Perspektive Katis als Erzählerin natürlich vom Charakter der Hauptfigur geprägt, was einen enormen Unterhaltungswert hat und die Ermittlungen immer wieder in den Hintergrund rücken lässt. In diesem Fall ein echter Gewinn.

Keine Empfehlung für ausgewiesene Freunde des Krimis - wer aber Spaß an Bridget Jones hatte, dürfte mit Kati Hirschel gut beraten sein. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert.

*****/5
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